Gas kann man abdrehen - den Wind nicht!

Mittwoch, den 14. Januar 2009 um 00:00 Uhr Redaktion
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In Europa wird schon jetzt mehr Windkraft neu gebaut als Gas

Nur Erneuerbare Energien können langfristig eine sichere Energieversorgung gewährleisten.

"Immer mehr Indizien deuten darauf hin, dass die Gasversorgung schon jetzt von Russland nicht mehr sichergestellt werden kann. Die Streitereien von Russland und Ukraine erfolgen "zufälligerweise" immer gerade dann, wenn es am kältesten ist. Immer mehr Experten gehen davon aus, dass die Russen ihren eigenen Verbrauch bedienen müssen weil sie aus ihren alten Gasfeldern nicht mehr genug Gas für den Export liefern können", gibt Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft, zu bedenken.
Auch wenn die aktuelle Krise beigelegt werden kann, ist dies keine Lösung. Man muss sich jetzt schon wappnen für den Tag, an welchem Russland nur mehr weniger Gas liefern kann, als  wir verbrauchen. Dann helfen auch neue Pipelines nichts, die wie Nabucco, erst wieder aus unsicheren Regionen kommen.

"Wir müssen unsere Energieversorgung auf heimische und unerschöpfliche Energiequellen umstellen"
, betont Hantsch. Das Potenzial dafür ist gegeben: "Die österreichische Windenergieerzeugung können wir verdreifachen (auf insgesamt 7 Terawattstunden Erzeugung jährlich). Von der Größenordnung kommen wir damit bei jenen 7 Terawattstunden zu liegen, die auch bei der Wasserkraft vorstellbar sind. Gemeinsam mit den anderen erneuerbaren Energiequellen kann man so bis 2020 90% des Stromverbrauchs decken."

Vorbild Europa: In Europa liegt Windkraft an erster Stelle der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten, es wird also schon jetzt europaweit mehr Windkraftleistung als Gaskraftleistung gebaut: 2007 wurden 8500 Megawatt Windkraft errichtet und nur 8000 MW Gaskraftwerke.

Österreich muss auf diesen erfolgreichen Zug wieder aufspringen, so Hantsch. "In einem ersten Schritt fordern wir die Bundesregierung auf, sich für ein rasches Inkrafttreten der Ökostromnovelle sowie für Einspeisetarife auf Europa-Niveau einzusetzen, in der Folge müssen wir die neue EU-Richtlinie Erneuerbare Energien engagiert und zügig umsetzen."

Bei Rückfragen:
Stefan Moidl, IG Windkraft, Tel. +43 676 3707820
IG Windkraft, s.moidl (at) igwindkraft.at