Die verheerende Wirkung europäischer Dieselfahrzeuge

Freitag, den 13. März 2009 um 17:20 Uhr Klaus Fenslau
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"Rußpartikel aus dem Auspuff europäischer Dieselfahrzeuge treiben das Abschmelzen des Arktis-Eises voran", sagt James Hansen der US-amerikanische Klimaforscher. Bei Dieselkraftstoffen entstehen bei der Verbrennung winzige Feinstaubpartikel (Ruß), die sich auf dem Arktis-Eis ablagern und dort wie eine Art von Heizdecke wirken. "Eine Reduktion des sogenannten ,black carbon' könnte uns wertvolle Zeit im Kampf gegen den Klimawandel verschaffen", äußerte sich der Direktor des Nasa-Goddard-Insituts für Weltraumstudien am Freitag in Berlin.

Am Freitag diese Woche starteten deshalb in Berlin die Deutsche Umwelthilfe DUH, der Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND, der Naturschutzbund Nabu und der Verkehrsclub Deutschland VCD ihre Kampagne "Rußfrei für das Klima - Kein Diesel ohne Filter": Zwei Fliegen sollen so mit einer Klappe geschlagen werden, und durch eine Nach- und Aufrüstung von Dieselmotoren mit entsprechenden Partikelfiltern einen wesentlichen Beitrag - sowohl für den Gesundheitsschutz als auch für das Weltklima - leisten. Jürgen Resch, DUH-Geschäftsführer: "Wir werden eine Kampagne für saubere Luft fahren und damit zugleich dem Klima helfen. Das wird die Menschen überzeugen."

Weniger euphorisch - obwohl er die Kampagne unterstützt - ist Nasa-Forscher James Hansen: "Partikelfilter allein können das Klima zwar nicht retten, aber uns Zeit verschaffen." Priorität müsse die Senkung der Emissionen, in diesem Fall der des Kohlendioxid-Ausstoßes haben. "Das ist jedoch eine langwierige Angelegenheit", so Forscher Hansen. Kohlendioxid verbleibt mindestens 1.000 Jahre in der Atmosphäre, dagegen könnten uns entsprechende "Partikelfilter sofort helfen".

Umweltrundschau mit Material von TAZ

Siehe dazu auch:

   ^ Dieselfahrer schmelzen die Pole, Meldung von TAZ