Gen-Mais und gefährliche Pestizide sofort verbieten!

Freitag, den 03. April 2009 um 12:22 Uhr Redaktion
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Ministerin vor „Aignungstest“: Gen-Mais und gefährliche Pestizide sofort verbieten!

Angesichts der Demonstration der Imker vor dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, erklärt Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährung und Verbraucherfragen:

Vor einem Jahr starben 330 Millionen Bienen durch das Pestizid Clothianidin. Das war nicht ein bedauernswerter Unfall, wie die Behörden gerne kommentieren, sondern nur die Spitze des Eisberges. Ebenso klar ist inzwischen auch, dass der Genmais MON 810, ein lebendes Pestizid, den Honig mit pestizidhaltigen veränderten Gen-Bestandteilen kontaminiert. Der Honig ist damit de facto unverkäuflich, MON 810 ist so als Lebensmittel nicht zugelassen.

Unsere Bienen sind heute durch die Gifte so geschwächt, dass die Erkrankungen erheblich zunehmen und diese Spirale zu einer deutlichen Abnahme der Bienenvölker führt. Damit verbunden sind katastrophale Folgen für Natur und Biodiversität, aber auch unsere Ernährung, denn über ein Drittel unserer Nahrung hängt von den Bienen ab.

Die Lage ist dramatisch.

Das zeigen auch die aktuellen Ergebnisse der Studie vom Online-Netzwerk Campact, dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Hier wird neben außergewöhnlichen Nebenwirkungen bei Bienen auch auf auffällige Reaktionen des Immunsystems bei Mäusen und eine höhere Sterblichkeitsrate bei Marienkäferlarven hingewiesen.

Ministerin Aigner steht vor dem "Aignungstest": Sie muss vor der Aussaat handeln und darf sich nicht hinter einem Monitoring-Bericht verstecken, der von der Firma selbsterstellt wird. Die Ministerin muss jetzt umgehend den Genmaisanbau verbieten und Monsanto endlich Einhalt gebieten.

Möglichkeiten gibt es genug, wie endlich die Sortenzulassung auszusetzen oder den Empfehlungen des BUND zu folgen. Weiterhin muss das bienengefährliche Beizen auch für den Raps sofort gestoppt und eine unabhängige Forschung installiert werden, um Alternativen für Landwirtschaft und Imkerei zu entwickeln. Der ökologische Landbau und die Bienenhaltung muss deutlich besser gefördert werden statt der Agro-Gentechnik dreistellige Millionenbeträge hinterher zu werfen.

Quelle: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen